Sparziele in Deutschland: Realität trifft auf Wunschdenken

Worum geht es?

In Deutschland besteht eine deutliche Lücke zwischen den Sparzielen der Bürger und dem tatsächlich Machbaren. Eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zeigt, dass vor allem junge Menschen und Kleinsparer ihre Sparziele als unrealistisch empfinden. Selbst unter Berücksichtigung von Ausgabeneinschränkungen sehen sie sich nicht in der Lage, ihre Ziele zu erfüllen. Tatsächlich bleibt laut der Umfrage jeder zweite Bundesbürger seinen eigenen Sparzielen um mindestens 50 Prozent hinterher.

Es gibt einen klaren Bedarf an staatlicher Unterstützung für junge Menschen und Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen, um die private Vorsorge zu verbessern. Zu dem kommt hinzu, dass etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung im Schnitt keine Rücklagen bilden können, obwohl sie einen Sparbedarf von 166 Euro pro Monat sehen. Weitere 20 Prozent sparen nur kleinsparend (50 bis 99 Euro), was deutlich unter ihrem Sparziel von 171 Euro liegt. Trotz dieser Schwierigkeiten rät die BVR dazu, beständig am eigenen Vermögensaufbau zu arbeiten, etwa durch Investitionen in Aktien- oder Fondssparpläne.

Zusammenfassung

• Etwa jede zweite Person in Deutschland verfehlt ihre Sparziele um mindestens 50 Prozent.
• Ca. 20 Prozent der Bevölkerung können keine Rücklagen bilden, obwohl sie es für notwendig erachten.
• Staatliche Unterstützung wird gefordert, um die private Vorsorge von jungen Menschen und Haushalten mit geringem oder mittlerem Einkommen zu verbessern.

Was Investoren wissen sollten

Diese Umfrageergebnisse könnten für Investoren ein Zeichen dafür sein, dass es einen wachsenden Bedarf an finanzieller Bildung und Möglichkeiten zur Privatvorsorge gibt. Für Investoren im Finanzsektor könnten diese Trends ein Anhaltspunkt dafür sein, wo potenzielle Wachstumsmöglichkeiten liegen.

Sie könnten auch überlegen, wie sie bessere Produkte und Dienstleistungen für diese Demographien entwickeln können, da sie wahrscheinlich einen großen Teil ihrer künftigen Kundenbasis darstellen werden. Angesichts des offensichtlichen Vertrauens in Aktien- und Fondssparpläne durch die BVR könnte es auch wert sein, diese Anlageklassen genauer zu betrachten und mögliche Wege zur Verbesserung ihrer Zugänglichkeit und Attraktivität zu untersuchen.

Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Ziele muss man sich setzen
Quelle: marktEINBLICKE